Brandenburg an der Havel

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Roland

Brandenburg

Der Roland
Der Ritter mit dem Schwert

Bereits im Stadtsiegel von 1300 eine Rolandfigur vermutet.
Die Stadt Brandenburg hat sehr wahrscheinlich schon frühzeitig ein älteres Standbild als das jetzt vorhandene besessen. Aber die Aufzeichnung gehen nur bis etwa 1400 zurück. Das seit 1300 verwendete Stadtsiegel weist noch eine schwerttragende Rittergestalt auf, die am Ende des 13. Jahrhundert eingefügt worden ist. Beweisen wird man diese Hypothese wohl nicht können.
Fest steht aber, das Brandenburg 1402 einen Roland in seinem Besitz hatte. Dieser war wahrscheinlich aus Holz und stand auf dem Marktplatz der Neustadt. Eine alte Brandenburger Sage bestätigt das Vorhandensein eines hölzernen Rolands. Doch wird in ihr auch behauptet, dass der Roland ursprünglich vor dem Rathaus der Altstadt gestanden haben soll. Allerdings gibt es keinen Beweis für einen altstädtischen Roland, während der neustädtischen in den Quellen häufig erwähnt wird.
Am Ende des 15. Jahrhundert entschloss man sich in der Brandenburger Neustadt einen Roland zu errichten. Ob der alte, der ja wahrscheinlich aus Holz gefertigt wurde, verwittert war, ist nicht mehr nachvollziehbar. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen. Dazu kam der zunehmende Reichtum der Neustadt. So wurde im Jahre 1474 die neue Figur bereits aus Sandstein gefertigt und auf dem Neustädtischen Markt aufgestellt. Das Aufstellungsjahr lässt sich relativ leicht bestimmen. Dabei sind wir nicht nur auf schriftliche Quellen angewiesen. Denn erstens befindet sich auf der Rückseite des Roland eine Tafel, und zweitens gibt uns die Kleidung des Rolands gewisse Aufschlüsse. So wies der Historiker Hiltl nach, dass der Harnisch des Roland aus dieser Zeit stammt. An dem steinernen Pfeiler, der der Bildsäule zur Stütze dienst, ist die Jahreszahl der Erstaufstellung des Standbildes im gotischen Minuskeln eingemeißelt. Darunter ist die Erneuerung des Rolands, 1556, eingezeichnet. Die Jahreszahl 1709 deutet auf eine Abputzung und Vergoldung hin, welche in der Kämmereirechnung der Neustadt verzeichnet ist. Folgende Inschrift befindet sich auf der Rückseite:

1474 RENOVATA EST * HAECSTATUA ANNO 1556, 1709, 1930.


Im Zuge der letzten Renovierung wurde auch das Schwert des Rolands geborgen und durch eine Kopie ersetzt. Das Schwert ist in der Roland-Sonderausstellung im Frey-Haus (Heimatmuseum) zusehen.

Vor das Neustädtische Rathaus wurde der Roland am 27.Oktober 1716 aufgestellt.

Auf deutschem Gebiet existieren heute noch 18 Rolande. Keiner lässt sich über das Jahr 1342 hinaus zurückverfolgen.
5,338 Meter groß
8,5 Tonnen schwer
der Kopf wiegt allein eine halbe Tonne
Das Schwert ist aus Kupfer

Bereits im Spätsommer 1941 rechnete der Magistrat der Stadt offensichtlich mit dem schlimmsten. Nur so ist es zu erklären, dass der Brandenburger Roland damals eilig eingerüstet und anschließend demontiert wurde. Um ihn vor der Zerstörung zu schützen, wurde die sandsteinerne Figur in mehrere Teile zersägt und auf das Rieselgut Wendgräben verbracht. Dort wurde er allerdings nicht vergraben, wie etliche Brandenburger meinen, sondern kam in ein Keller der Gutscheune. Den Ort hatten die Stadtoberen nicht von ungefähr gewählt. Er lag außerhalb der Stadt und war weit von allen Rüstungsbetrieben Brandenburgs entfernt. Und so auf keine Fall Ziel eines feindlichen Angriffes. Das Gut gehörte der Stadt, war aber seit 1932 auf 99 Jahre an Robert Ruth verpachtet. Während die Demontage des Rolands inmitten der Stadt nicht geheim gehalten werden konnte, wurde dagegen die Figur heimlich nach Wendgräben geschafft. Mehrere Männer mussten mit zupacken, um die einzelnen Teile über die schmale Treppe in den hinteren Keller der heute noch vorhandenen Gutscheune zu bringen.
Allerdings der Kopf wiegt eine halbe Tonne, je Bein 0,4 und der Oberkörper 1,5 Tonnen. Er lag hinter einer verschlossenen Brettertür auf dem nackten Steinfußboden. Trotz Geheimhaltung hätten einige der 120 Gutsarbeiter auf jeden Fall von der Figur in der Scheune gewusst. Doch in Gefahr sei er deshalb nicht gewesen. Auch nicht, als die Rote Armee 1945 auf dem Guthof ein Lazarett einrichteten. Als die Soldaten Wochen später abrückten, plünderten sie zwar das gesamte Anwesen, doch den Roland in seinem Keller rührten sie nicht an.

Oberbürgermeister Fritz Lange brachte am 6. März 1946 den Antrag ein, den Roland wieder aufzustellen. Zwei Tage zuvor hatte Stadtbaurat Karl Erbs in einem Gutachten empfohlen, ihn vor das Altstädtische Rathaus zu stellen. "Da der rechte Eckpfeiler des Altstädtischen Rathauses vor der Plauer Straße liegt, empfehle ich, um diese Straße einen Blickfang zu geben und von fern her auf das Rathaus besonders hinzuweisen, den Roland vor diesem Pfeiler aufzustellen." notierte Erbs. Einstimmig votierte der Magistrat auf der mehrstündigen Sitzung für die Wiederaufstellung des Brandenburger Rolands und bewilligte 6.550 Reichsmark. Die Figur aus dem Jahre 1274 dürfte wenig später aus dem Rieselgut Wendgräben wieder abgeholt worden sein. Am 06.März 1946 wurde der Roland vor dem Altstädtischen Rathaus aufgestellt.


April 2007März 2013Als Krone eine sehr anspruchslose Pflanze ?Donnerkraut?Roland vor dem SpringbrunnenHölzener (Eiserner) Roland. Die Bürger von Brandenburg haben Nägel eingeschlagen und so wurde der hölzerne Roland zum Eisernen.Inschrift hinter dem RolandSept. 2007, Das Schwert droht in der mitte auseinanderzubrechenRoland ohne Schwert. Das Schwert wurde rekonstruiert weil es droht in der mitte durchzubrechen. Sept. 2007Roland im Winter

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