Gerade hochwertige Mikrofone (z.B. SM50) möchte man an mehrere Funkgeräte anschließen und nutzen können. Auch ist das Platz ein nicht zu unterschätzendes Problem. Wer möchte schon mehrere Mikrofone nebeneinander aufzustellen.
Meine Idee ist es ein einfacher Umschalter zu bauen.
In der Beschreibung der Mikrofonbuchse sind die notwendigen Anschlüsse benannt.
PIN | Anschluss | Bedarf |
1 | Mikrofon Eingang (Impedanz 600 Ohm) | notwendig |
2 | Plus + 8 Volt (max 10mA) | notwendig |
3 | Frequenz hoch-runter / Speicherplatz vor-zurück | optional |
4 | Rauschsperre Ausgang | nicht notwendig |
5 | Sendetaste PTT (Push to Talk) | notwendig |
6 | Minus (GND) PTT | notwendig |
7 | Minus (GND) Mikrofon | notwendig |
8 | AF Output | nicht notwendig |
Die Pin’s können nicht einfach zusammengeschaltet werden. Um diese Leitungen schalten zu können, ohne dass ein Kurzschluss entsteht, sind also mehrere Schaltkontakte notwendig. Bereits bei nur zwei Funkgeräten sind also Schalter mit mindestens 8 Kontakte notwendig.
Aktualisierung – In ein „neues“ Gehäuse eingebaut
Auf dem Flohmarkt in Kassel habe ich ein alten Computer – Umschalter gefunden. Mit diesem Umschalter haben wir früher die COM-Schnittstellen umgeschaltet. Lang ist her.
Als erstes habe ich den Drehschalter mit den Buchsen SUB9 ausgebaut und die Löcher für die Mikrofonbuchsen vergrößert. Sieht nicht schön aus, aber die sind ja auf der Geräterückseite.
Die farbigen Kabel sind bereits am Drehschalter angelötet und ich brauchte nur diese an die Buchsen anlöten. Die grünen Kabel habe ich als MIC Anschluss genutzt und die anderen Drähte für die TRX. Es könnten 4 Funkgeräte genutzt werden, aber ich habe erstmal nur drei Buchsen angelötet. Der IC-705 hat andere Mikrofon Anschlüsse. Für diesen Anschluss habe ich die Schaltung für ein Headset genutzt. Dies findest du hier.
Der schwarze Lack passt besser zu den Icom Funkgeräten.
Jetzt fehlt nur noch die Beschriftung. Der Test war auch in Ordnung. Kein Brummen oder Einstrahlung von HF in die Leitung. Das Kabel hat aber auch ein Schirmgeflecht, welches ich an Masse über die Stecker und das Metallgehäuse verbunden habe. Die Masseleitungen für MIC und PTT GND sind nicht mit dem Gehäuse verbunden.
Ergänzung
Alle drei eingeschaltete Funkgeräte sind über ein USB Hub mit meinem Computer verbunden. Dann sah ich dass ein Gerät ständig sendete. Das Mikro war aktiv. Auch das hin- und herschalten des Mikrofonumschalters brachte keine Lösung. Erst als alle USB Kabel abgeogen wurde, sendete er nicht mehr. Da ist irgendwo eine Schleife gewesen. Ich vermute mal das die USB Schnittstelle vom Computer der Verursacher war. Ich habe das bisher nicht reproduzieren können. Falls jemand eine Idee hat, bitte eine Info im Kommentar.
Mein erster Versuch
Der alte Schalter hat seine Jahre hinter sich. Ich musste öffter hin- und herschalten, damit er wieder Kontakt hatte. Ich lasse trotzdem die Informationen stehen.
Da die Bilder urheberrechtlich geschützt sind kann ich keine Bilder aus dem Versandhandel veröffentlichen. Aber sucht im Internet nach mehrpolige Druckschaltern. Der Drehschalter stammt aus meiner Bastelkiste und verfügt über ausreichend Kontakte.
Geschirmtes Kabel mit ausreichend Adern findet man, wenn man alte defekte Patchkabel einfach abschneidet. Die Adern sind verdrillt und ein Schirm ist auch vorhanden. Löten lassen sich die Adern auch und ein bisschen Flexibilität ist auch vorhanden.
Der Einbau in ein Gehäuse kommt noch. Auch möchte ich den IC-705 anschließen der kein Standardmikrofon- sondern ein Klinkensteckeranschluß hat. Eine Fuß-PTT soll über eine Buchse auch noch angeschlossen werden. Also noch viel zu tun.
Beim Ausmessen der Kontakte stellte ich fest, dass der Drehschalter gar nicht so viele Kontakte hat, wie Lötfahnen. Warum nur? Also den Schalter auseinandergebaut und dort sah ich das nur eine Seite des Schalters ein Schleifkontakt hatte. Vermutlich eine Einsparung von Kupfer zu damaliger Zeit. Ich hatte noch ein alter, defekter Drehschalter und dieser hatte genau die Schleifkontakte die ich brauchte.
Mit etwas Geduld und einer Pinzette konnte ich die fehlenden Schleifkontakte einsetzen. Auf dem Foto ist kein Kupferanschluss unter der Feder der die Verbindung zwischen dem Innenring und den Kontakten der Lötfahnen herstellt, zu sehen. Zum Glück ist aber die Feder vorhanden.
Unter der Feder wird der Kupferkontakt eingeklemmt.
Jetzt sind zwei Kontaktreihen, die sich gegenüberliegen, vorhanden.
Unter der Lupe sieht man aber auch ein mögliches Problem. Der Kontakt ist so breit, dass bei einer Mittelstellung zwei Anschlüsse geschlossen sind. Es kommt auf die Schaltung an, ob das ein Problem sein kann. Bei mir wäre es nicht gut, da ich ja zwei (drei) Funkgeräte mit dem Icom Mikrofon verbinden möchte. Gerade die Icom Geräte haben eine Spannung (8 Volt) im Mikrofonstecker und das wäre für die anderen Funkgeräte nicht gut. Also werde ich nur jeden dritten Kontakt nutzen.
Die Kontakte liegen gegenüber und der Mittelanschluss liegt gleich neben der Schaltnabe. Ich werde dann die Anschlüsse 1 und 3 sowie 5 nutzen. Da besteht keine Kurzschlussgefahr.
Den Drehschalter wieder zusammengebaut und die ersten Drähte an die Mittelkontakte angelötet. Die Kontaktprüfung war erfolgreich. Wieder mal Geld gespart.
Jetzt kann der Einbau in die Umschaltbox beginnen. Da die Speichertasten schon vorhanden sind, muss ich mit dem Platz auskommen der noch vorhanden ist.
Das Zusammenschalten der Up/Down Tasten mit der Widerstandsdekade funktioniert leider noch nicht. Da ist noch etwas zu prüfen. Aber erstmal zusammengebaut und verkabelt damit man sieht wie es aussieht.
Das Kästchen passt neben den IC-705, aber die Mikrofonkabel (blau) sind ein bisschen kurz. Wenn die Kabel hinter dem Funkgerät geführt werden, sind sie doch etwas geknickt und das Kästchen sitzt zu weit hinten. Aber es funktioniert erstmal.